zum Aktionstag Pflegende Angehörige am 8. September
Das Positionspapier der SPD Bundestagfraktion zum Nachlesen
Mit einem bundesweiten Aktionstag wird am 8. September auf den unermüdlichen Einsatz, den Pflegende Angehörige zeigen, aufmerksam gemacht. Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar streicht die Leistungen der Pflegenden Angehörigen heraus.
„Die Betreuung eines pflegebedürftigen Angehörigen in den eigenen vier Wänden ist eine große Herausforderung, die sich jeden Tag von Neuem stellt“, erklärt Sabine Dittmar. „Sie bringt oftmals physische und psychische Belastungen mit sich, die nicht unterschätzt werden sollten.“ Mehr als 1,7 Millionen Menschen werden – nach Angaben des Statistischen Bundesamtes – deutschlandweit von Angehörigen zu Hause gepflegt. Eine Zahl, die in den kommenden Jahren, eher noch steigen dürfte.
„Viele Menschen wollen, auch wenn sie pflegebedürftig geworden sind, ihre gewohnte häusliche Umgebung nicht verlassen“, stellt die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion fest. Das gehe aber nur, wenn Angehörige bereit sind, sich intensiv um sie zu kümmern. Eine alles andere als leichte Aufgabe.
„Man erlebt nicht nur hautnah mit, wie ein geliebter Mensch immer mehr abbaut, man muss sich auch um sehr viel kümmern.“ Die Palette reicht von der Organisation des Alltags, über Arztbesuche bis hin zu Behördengängen. „Dazu kommt auch noch die körperliche Belastung“, macht Sabine Dittmar klar. „Was Angehörige leisten, damit ihre Lieben möglichst lange bei ihnen bleiben können, verdient höchste Anerkennung.“
Häusliche Pflege sei gewiss kein einfacher Job, sondern ein fordernder. Beratung und Unterstützung können sich Betroffene unter anderem bei Pflegestützpunkten holen, die es in den Landkreisen Haßberge und Rhön-Grabfeld schon länger gibt. „Sie sind eine wertvolle und sehr wichtige Einrichtung, in der sehr gute Arbeit geleistet wird“, lobt Sabine Dittmar und hofft, dass auch im Landkreis Bad Kissingen zeitnah ein Pflegestützpunkt eingerichtet wird.
Dort können Pflegende Angehörige sich in Beratungsgesprächen einen Überblick über Angebote in der Region und die Möglichkeiten der Unterstützung durch die gesetzliche Pflegeversicherung verschaffen. Die übernimmt unter anderem, unter gewissen Voraussetzungen, die Beiträge für die Arbeitslosen- und Rentenversicherung, wenn Pflegende Angehörige nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr, ihrem Beruf nachgehen können.
Verbesserungen und Erleichterungen bringt auch, das vor wenigen Monaten in Kraft getretene Pflegepersonalstärkungsgesetz. „Pflegende Angehörige haben oft nicht die Möglichkeit, eine ambulante Reha-Maßnahme anzutreten“, nennt Sabine Dittmar einen Bereich, in dem es seit Jahresbeginn deutliche Erleichterungen gibt. „Wir haben im Gesetz verankert, dass sie in diesem Fall eine stationäre Reha antreten dürfen.“ Die pflegebedürftige Person kann gleichzeitig in der Rehaeinrichtung betreut werden. Andernfalls müssen Kranken- und Pflegekasse die Betreuung organisieren.
Sabine Dittmar ist aber auch klar, dass weitere Schritte unumgänglich sind. „Die Organisation der Pflege von alten und kranken Menschen ist eine der großen Zukunftsaufgaben, denen wir uns stellen müssen.“ Ein mögliches Modell, um Pflegende Angehörige zu entlasten, sei dabei das von Franziska Giffey angedachte Familienpflegegeld, das als Lohnersatzleistung, ähnlich wie das Elterngeld, über einen gewissen Zeitraum gezahlt werden würde.