Tür-zu-Tür für Kreuzchen kämpfen

18. September 2017

Sabine Dittmar liegt der direkte Kontakt mit den Wählern sehr am Herzen

Die SPD-Bundestagsabgeordnete geht nämlich Klinken putzen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Tür-zu-Tür-Wahlkampf. Gemeinsam mit anderen Genossen ist sie dann in ihrem Wahlkreis unterwegs und klingelt bei den Leuten in Bad Kissingen, Bischofsheim, Eltmann, Hammelburg, Mellrichstadt, Haßfurt, Sulzthal oder Bad Brückenau. Auch Münnerstadt, Ostheim oder Maßbach stehen in den kommenden Tagen noch auf ihrer Liste.

„Wir sind fei alle bei der CSU!“ Die junge Frau, Anfang 20, lacht! Eine Begrüßung wie sie Sabine Dittmar nicht alle Tage erlebt. Aber immer wieder mal! Vor allem in den vergangenen Tagen und Wochen.

In Zweier-Teams – Sabine Dittmar meist in Begleitung des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden oder eines Mandatsträgers – geht es von Tür zu Tür. Das Laufen durch Siedlungen spielt im Wahlkampf eine immer wichtigere Rolle. Meinungsforscher haben herausgefunden, dass gerade der direkte Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern eine Motivation sein kann, bei der Wahl seine Stimme auch wirklich abzugeben. Und wo könnte der Kontakt direkter sein, als wenn die Abgeordnete an der eigenen Haustür der Wählerinnen und Wähler klingelt.

„Das ist richtig spannend und macht viel Spaß“, erzählt die Maßbacherin. Schon bei ihren Wahlkämpfen für das Landtagsmandat 2008 und für den Sitz im Bundestag 2013 haben Tür-zu-Tür-Aktionen eine wichtige Rolle gespielt. Auch im Sommer 2017 ist sie gerne im Wahlkreis unterwegs, um Bürgerinnen und Bürger zu Hause zu besuchen.

„Man weiß nie, was einen erwartet, wenn sich die Türen der Häuser und Wohnungen öffnen“, beschreibt sie, was diese Art des Wahlkampfs aus ihrer Sicht spannend macht. „Eines ist aber nahezu immer gleich. Man wird freundlich empfangen.“ Egal ob politischer Gegner, SPD-Sympathisant oder gar Genosse mit Parteibuch. „Die Leute freuen sich, dass man sich direkt an sie wendet.“

Große politische Diskussionen werden an der Haustür aber nicht geführt. Es geht in den kurzen, meist nur ein bis zwei Minuten dauernden Gesprächen, vor allem darum, die Menschen zu motivieren, ihr Wahlrecht auszuüben. „Jeder, der seine Stimme nicht abgibt, stärkt die Radikalen“, macht die Bundestagsabgeordnete klar. „Genau das wollen die meisten aber natürlich nicht.“

Wenn es gelingt, diejenigen, die dazu neigen, nicht zu wählen, an die Urne zu bringen, dann sei schon viel erreicht. „Im Idealfall machen sie ihr Kreuz aber natürlich bei der SPD“, lacht Sabine Dittmar. Deswegen wird bei den Besuchen auch Infomaterial verteilt, der Kandidatenflyer mit der Vorstellung ihrer politischen Schwerpunkte, Kugelschreiber, Blöcke oder der heimliche „Star“ bei den Besuchten. Ein Pfannenwender mit dem Slogan „Sonst wird‘s schwarz!“

„Ich versuche, offen auf die Leute zuzugehen und sie auch mit meinem Auftreten zu gewinnen“, berichtet die SPD-Politikerin. In den Gesprächen an der Tür geht es meist freundlich zu, es wird viel gelacht oder geschmunzelt. Aber auch Kritik an der Politik der Sozialdemokraten oder an den Politikern ganz allgemein gibt es natürlich zu hören.

„Hin und wieder wollen die Leute auch, dass wir reinkommen.“ Ob dieses Angebot angenommen wird, entscheidet Sabine Dittmar dann spontan. „Neulich gab es eine Einladung zu einem 80. Geburtstag, da konnten wir natürlich nicht nein sagen“, erzählt sie.

Im Anschluss an die Tür-zu-Tür-Runde besteht in jedem Fall die Gelegenheit mit der Abgeordneten intensiver ins Gespräch zu kommen. „Bier & Brezel“ heißt das Format. „Wir sitzen in lockerer Runde zusammen und es wird über Politik geredet“, beschreibt es Sabine Dittmar und freut sich, dass dieses Angebot bisher stets sehr gut angenommen wurde.

Der größte Vorteil von Tür-zu-Tür ist für die Maßbacherin der direkte Kontakt mit den Menschen. „Mit normalen Wahlveranstaltungen erreicht man, wenn überhaupt, doch nur die eigenen Anhänger oder Sympathisanten.“ Die meisten Leute wollen keine Reden mehr hören. „Daran ändert sich auch kaum etwas, wenn man im Wahlkampf einen Polit-Promi nach dem anderen auf eine Bühne stellt.“ Dann schon lieber Gespräche von Abgeordneter zu Bürger.

Selbstverständlich auch mit der CSU-Dame vom Anfang. „Natürlich kann ich die nicht überzeugen, mir ihre Stimme zu geben“, weiß Sabine Dittmar. Aber über Block, Kuli und Infoflyer freut sich auch die CSU-Anhängerin und sagt zum Abschied: „Schönen Dank und noch viel Spaß und Erfolg im Wahlkampf.“

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