Ärztlichen Nachwuchs für Allgemeinmedizin begeistern

06. Juni 2017

Sabine Dittmar und Volkmar Halbleib besuchen Hausarztpraxis Dres. Pfeiffer in Giebelstadt

2017 05 24 Dres. Pfeiffer
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar (Vierte von rechts) und ihr Landtagskollege Volkmar Halbleib (Vierter von links) zusammen mit Dr. Christian Pfeiffer (vorne) und seinem Team. Foto: Büro Sabine Dittmar/Karen Pohle

Giebelstadt
Anlässlich des „Tages der Hausarztmedizin“ wurden die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar und ihr Landtagskollege Volkmar Halbleib in die Praxis der Dres. Pfeiffer nach Giebelstadt eingeladen. Die Hausarztpraxis wird bereits in zweiter Generation von den Eheleuten Dr. Dagmar und Dr. Christian Pfeiffer sowie dessen Bruder Dr. Michael Pfeiffer erfolgreich geführt. Sehr gerne nahmen die Abgeordneten das Gesprächsangebot an, das auf Vermittlung des Bayerischen Hausärzteverbandes zustande kam.

„Es ist bemerkenswert, welch breit aufgestelltes diagnostisches Angebot die Dres. Pfeiffer in ihrer Praxis bieten“, zeigte sich Sabine Dittmar, selbst ausgebildete Ärztin, beeindruckt. „Mit viel Einsatz wird eine gute Versorgung von alten wie jungen Patienten, chronisch Kranken und Akutfällen gleichermaßen ermöglicht.“ Zudem bietet die Praxis für Mediziner und Angestellte ein attraktives und vielseitiges Arbeitsumfeld. Die Praxis sei ein gutes Beispiel für die hohe Qualität der hausärztlichen Versorgung in Bayern.

Dr. Christian Pfeiffer betonte im Gespräch, dass er die Fachrichtung Hausarzt als Berufsbild noch zu wenig unterstützt und vorangebracht sieht. So sollten mehr Studienplätze in dieser Fachrichtung angeboten werden. Eine Meinung, die Sabine Dittmar teilte. „Die Zukunft der Versorgung hängt in erster Linie vom ärztlichen Nachwuchs ab.“ Deswegen müsse der Masterplan Medizinstudium zügig in die Tat umgesetzt werden. „Wir brauchen aber auch noch weitere Maßnahmen, um den Nachwuchs für die Allgemeinmedizin zu begeistern“, machte die SPD-Bundestagsabgeordnete klar und lobte das Engagement der Giebelstädter Hausärzte auch in diesem Bereich. „Es freut mich, dass Ihre Praxis auch als Lehrpraxis fungiert.“

Ein weiterer Punkt, den Dr. Christian Pfeiffer herausstellte war, dass er bei der Bezahlung des praktischen Jahres, das angehende Ärzte im Rahmen des Studiums absolvieren müssen, noch großen Nachholbedarf sähe. „Hier brauchen wir auf jeden Fall klare Regelungen“, pflichtete ihm Sabine Dittmar bei. Die SPD-Politikerin erachtete es zudem als zwingend notwendig, die strukturierte Weiterbildung in Weiterbildungsverbünden auszubauen. „Hier sind die an Universitäten angesiedelten Kompetenzzentren Weiterbildung Allgemeinmedizin und die Etablierung der Stiftung Weiterbildung sicherlich hilfreich, um grundsätzlich die ärztliche Weiterbildung besser zu organisieren.“

Ein wichtiger Schritt in die Zukunft sei auch die VERAH-Fortbildung. Eine Initiative des Deutschen Hausärzteverbandes, bei erfahrene Medizinische Fachangestellte in einer hochqualifizierten Weiterbildung zu Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis fortgebildet werden. „VERAH ist ein gutes Beispiel, wie man die Kompetenzen Gesundheitsfachberufe besser in die Versorgung integrieren und Aufgaben neu verteilen kann.“ Durch das Modell kann der Patient vom vertrauen Praxispersonal individuell beraten und betreut werden. Der Arzt wird bei der Versorgung, vor allem von älteren und multimorbiden Patienten, entlastet und unterstützt. „Die Hauarztpraxis wir dadurch zum zentralen Punkt der Versorgung“, sagte Sabine Dittmar. „Das stärkt den Stellenwert des Hausarztes als Lotse Gesundheitssystem, der Patienten und deren Familien meist über viele Jahre hinweg begleitet.“

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