Dorfladen von den Bürgern getragen

26. August 2013

KLEINSTEINACH

SPD informiert sich und nennt das Projekt beispielhaft

Was tun, wenn der allerletzte Laden im Dorf dichtgemacht hat und es keinerlei Einkaufsmöglichkeiten mehr gibt? Dann haben alle Leute ohne Auto, also insbesondere Senioren, große Probleme. Und ein Treffpunkt für ein Schwätzchen fehlt dann auch. In Kleinsteinach, einem Ortsteil von Riedbach, wollten sich die Bürger damit nicht abfinden und gründeten einen Dorfladen.

Der Unterbezirksvorstand SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus Unter Führung seines Vorsitzenden August Werner besuchte den Laden und ließ sich ihn vom ehrenamtlichen Geschäftsführer Christoph Lindner erklären.

Mit dabei war auch die Landtagsabgeordnete und Bundestagskandidatin Sabine Dittmar.

„Vor 30 Jahren hatten wir zwei Gaststätten, eine Weinstube, eine Schule, Metzger, Bäcker und so weiter. Nach und nach brach alles weg“, schilderte Lindner. Vor zwei Jahren schloss der letzte Bäcker altersbedingt, ein Nachfolger war nicht zu finden.

Bürger bildeten einen Arbeitskreis, starteten eine Umfrage im Dorf und bekamen Unterstützung von der Gemeinde. Sie wollten dabei unabhängig bleiben.

Eine Genossenschaft wurde gegründet, 133 Bürgerinnen und Bürger, fast alle Vereine und die Gemeinde zeichneten Einlagen von je 200 Euro. Die Gemeinde mit ihren drei Anteilen gründete eine Unternehmensgesellschaft, die den rechtlichen Rahmen bildet.

Damit konnte die alte Bäckerei auf Vordermann gebracht werden. Geworden ist daraus ein Dorfladen mit einem recht breiten Angebot. Auch Dienstleistungen wie Reinigungsannahme oder Bücherausleihe werden angeboten.

Neben dem Geschäftsführer sind auch andere Bürger hier als Paten ehrenamtlich tätig. Die Verkäuferinnen allerdings sind fest angestellt.

„Mit einem Umsatz von 330 000 Euro pro Jahr macht der Dorfladen eine Schwarze Null“, so Lindner. Sogar ein eigenes Auto, das er mit oder ohne Fahrer zum Beispiel an Vereine oder die Kirche ausleihen kann, hat der Dorfladen.

Mitglieder des Unterbezirksvorstandes der Arbeitsgemeinschaft 60plus betonten, dass dieser Dorfladen Vorbild für viele andere kleinere Gemeinden sein könnte.

Diesen Bericht von Dieter Britz (SPD) finden Sie auch in der MAINPOST

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