„Ein Recht auf Schuldnerberatung für alle“

17. Juni 2013

MdL Sabine Dittmar unterstützt die Aktionswoche der Schuldnerberatung 2013

Überschuldung zählt zu den sozialen und individuellen Grundrisiken des Lebens, gegen die niemand gefeit ist. Deshalb gehören die Dienstleistungen der Schuldnerberatung notwendig zu den Hilfsangeboten eines sozialen und demokratischen Staates.

Vom 10. bis 14. Juni 2013 findet die bundesweite Aktionswoche Schuldnerberatung unter dem Motto „Ein Recht auf Schuldnerberatung für alle“ statt.

Um sich selbst ein Bild von der Situation der Schuldner- und Insolvenzberatung in der Region zu machen, besuchte Sabine Dittmar im Rahmen dieser Aktionswoche die „Sozialberatung für Schuldner“ der Caritas im Landkreis Haßberge. Der Caritasverband führt in Haßfurt für den Landkreis Haßberge die Schuldner- und Insolvenzberatung durch.

Diplom-Sozialpädagoge (FH) Thomas Jakob, Leiter der Allgemeinen Sozialberatung der Caritas in Haßfurt und Diplom-Sozialpädagogin (FH) Heike Först, Mitarbeiterin in der Caritas-Schuldnerberatung, schilderten der SPD-Politikerin ihr Alltagsgeschäft in der Beratungsstelle. Die Schuldnerberatung als eigenständigen Beratungsdienst gibt es seit 1.2.1998 mit einer halben Stelle und wurde zunächst alleine aus Eigenmitteln des Verbandes finanziert. Der Landkreis Haßberge finanziert seit 2001 die Beratungsstelle mit zwei Halbtagsstellen und einer halben Verwaltungsstelle. Wurden 1998 103 Klienten vom Caritas-Team beraten und betreut, waren es 2005 bereits 316 Klienten, 2012 wurde mit 442 Klienten die bisherige Höchstzahl erreicht. Der Anteil der berufstätigen Klienten lag 2012 bei ca. 30 Prozent, so Jakob.

Nach ihrem Informationsbesuch betonte Dittmar die überaus wichtige Funktion der Schuldnerberatung, die diese für Bürger und Kommunen übernehme. „Eine gute, kostenlose -auch präventive- Schuldenberatung für Erwerbstätige und für Arbeitslose wie hier in Haßfurt trägt dazu bei, Menschen dabei zu helfen, ihre persönlichen Mi-seren zu überwinden und bewahrt die Kommunen oft vor noch höheren Folgekosten. Jede Beratung, durch die man erreicht, dass der Klient nicht zum Transferleistungsempfänger wird, ist ein Erfolg und eine Entlastung für die Kommunen“, so Dittmar.

Mitgenommen habe sie aus dem Gespräch zudem, dass man sich auf Seiten der Bera-tungsfachkräfte bei der vom Freistaat finanzierten Insolvenzberatung anstelle einer Fall-pauschale eine feste Einrichtungsfinanzierung wie bei der Schuldnerberatung wünsche, ergänzt Dittmar. Die für jedes Jahr im Voraus anzugebenden (geschätzten) Fallzahlen für eine Insolvenzberatung stimmten in vielen Kommunen oft nicht mit den Ist-Zahlen am Jahresende überein, so dass für viele Beratungsfälle im Nachhinein die Finanzierung fehle. „Hier ist eine Verbesserung durch die politischen Entscheidungsträger dringend angebracht“, fordert Dittmar abschließend.

Bildunterschrift: (v.l.n.r.) Frau Heike Först, Herr Thomas Jakob und Frau MdL Sabine Dittmar in den Räumen des Caritasverbands.

Bild: Rita Krebs, Caritasverband Haßberge

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