Ein zukunftsorientiertes Modell

02. August 2016

Sabine Dittmar zu Besuch im Haus Hofheim der Haßberg-Kliniken

Im Zuge der Neuausrichtung der Haßberg-Kliniken wird auch über eine mögliche Schließung des Krankenhauses in Hofheim diskutiert. Bei einem Besuch in dem kleinsten der drei Häuser der Haßberg-Kliniken überzeugte sich Sabine Dittmar vor Ort von der Leistungsfähigkeit des 25-Betten-Hauses. Begleitet wurde sie von der Landtagsabgeordneten Kathi Petersen, Mitgliedern der Kreistagsfraktion und des SPD-Ortsvereins Hofheim.

HassbergKliniken Haus Hofheim

Im Bild: Dr. Sabine Leucht (Mitte) erläuterte der Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar (links) und der Landtagsabgeordneten Kathi Petersen (rechts) die Abläufe im Haus Hofheim der Haßberg-Kliniken.

"Mit meinen momentan vorliegenden Erkenntnissen ist es schwer nachvollziehbar, warum bei einer Klinik, die so effizient arbeitet und kein nennenswertes Defizit erwirtschaftet, über eine Schließung nachgedacht wird“,
fand Sabine Dittmar beim Treffen mit Dr. Sabine Leucht, die das Hofheimer Krankenhaus als Belegärztin leitet, deutliche Worte.
„Sie haben sich hier etwas ganz Besonderes aufgebaut“, lobte sie die engagierte Ärztin. Das Hofheimer Krankenhaus sei weit mehr als nur eine medizinische Einrichtung.
„Für viele Menschen hat es eher den Charakter eines Zuhauses.“
Was auch und vor allem am Engagement von Dr. Sabine Leucht und ihrem Team sowohl in der internistischen Praxis als auch auf den beiden Stationen liege.
„Es ist einfach toll, mit welcher Leidenschaft sie sich für ihr Krankenhaus einsetzen und für die Patienten da sind.“
Das Modell mit einer Belegärztin, die Stationen im gleichen Haus betreut, sei ein zukunftsweisendes Modell, wie fach- und hausärztliche Versorgung sektorenübergreifend und interdisziplinär auch in ländlichen Regionen gut organisiert werden könne.
„Das Hofheimer Krankenhaus bietet eine optimale Verknüpfung von ambulanter und stationärer Versorgung und passt perfekt zu den Bedürfnissen der Bevölkerung.“
Bei einem Rundgang erläuterte Dr. Sabine Leucht, die seit mehr als zehn Jahren in Hofheim tätig ist, die Abläufe und Schwerpunkte. So findet in ihrer Praxis im Erdgeschoss des Krankenhauses die reguläre ambulante internistische und hausärztliche Versorgung durch Dr. Sabine Leucht und drei weitere Ärzte statt. Der entscheidende Vorteil für die Patienten sei die Zusammenarbeit mit den beiden Krankenhausstationen mit insgesamt 25 Betten. Durch die enge Verknüpfung mit den Haßberg-Kliniken steht der Praxis beispielsweise ein hochmodernes Röntgengerät zur Verfügung. Pro Tag werden zudem bis 30 bis 35 endoskopische Untersuchungen durchgeführt. Auf den Stationen kümmert sich Dr. Sabine Leucht nicht nur um ihre Patienten, sondern auch um die Ausbildung von zwei Assistenzärzten. Im Lauf der Jahre, führte sie aus, habe sich die Klinik auch zu einer Art „sozialem Treffpunkt“ in Hofheim entwickelt.
„Wir kennen unsere Patienten und unsere Patienten kennen uns.“
Den gerne zitierten „Hofheimer Geist“ gebe es wirklich. Unter der Woche seien die Betten fast immer komplett belegt. Lediglich am Wochenende werden die Belegungszahlen „runtergefahren“, was dem Sinn und Zweck einer Belegklinik entspricht. Aus diesem Grund müsste man bei der Bewertung des Haus Hofheimes die Belegungszahlen differenzierter betrachten, da ein Krankenhaus mit Belegbetten nun einmal anders arbeitet. Die Ergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass das Krankenhaus Hofheim gut da steht, eine Ausnahme bildete allein das Jahr 2015, als die Belegzahlen aus bekannten und nachvollziehbaren Gründen zurückgingen. Just dieses Jahr wurde aber für das Gutachten über die Zukunft der Krankenhäuser im Landkreis zugrunde gelegt.
„Hätte man auf andere Jahre geschaut, hätte man gesehen, dass wir kaum Defizite verursachen.“
Das ist nicht der einzige Punkt aus dem Gutachten, der für Dr. Sabine Leucht nur schwer nachvollziehbar ist. Auch die Vermutung, dass bei einer Schließung der Klinik in Hofheim 100 Prozent aller Patienten nach Haßfurt gehen würden, sei ein Irrglaube. „Das wird nicht passieren.“ Es entstehe ein wenig der Eindruck, als ob Hofheim für die Defizite in Haßfurt geopfert werden solle. „Aber wir wollen unser Krankenhaus hier behalten.“ Das kann auch Sabine Dittmar gut nachvollziehen.
„So wie sich mir die Situation darstellt, würde eine Schließung des Belegkrankenhauses in Hofheim an den grundlegenden Problemen der Haßberg-Kliniken nichts ändern. Der Bevölkerung im Raum Hofheim dagegen ginge ein wichtiger medizinischer und sozialer Eckpfeiler verloren.“

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