Thriller-Autor Volker Backert auf Einladung von Sabine Dittmar in Zeil
Kam auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar (rechts) am Montag ins "Zeiler Esszimmer": Der fränkische Thriller-Autor Volker Backert, der auch noch den Musiker Franco Corleone (links) mitgebracht hatte. Mit sonorer Stimme verstand es Volker Backert seine Zuhörer in die Welt seiner Thriller zu entführen
Zeil „Politik meets Thriller“ – unter diesem Motto hatte die SPD-Bundestagsabgeordnete den fränkischen Autor Volker Backert zu einer Lesung ins Zeiler „Esszimmer“ eingeladen. Die zahlreichen Besucher aus dem ganzen Landkreis erlebten einen Autor nebst Musiker in Hochform, der einen spannenden Einblick in sein Werk gewährte, eine echte Weltpremiere inklusive.
„Ich habe ein paar Versuche gebraucht, aber jetzt geht es wieder!“ Vor Sabine Dittmar lag ein Papier mit jeder Menge Varianten vom „Haus vom Nikolaus“. Wie der SPD-Bundestagsabgeordneten ging es am Montagabend im Zeiler Esszimmer auch manch anderem Besucher der Lesung von Volker Backert. Nachdem der fränkische Thrillerautor aus seinem gleichnamigen Buch gelesen hatte, nahmen sie Stift und Zettel in die Hand und versuchten das „Haus vom Nikolaus“ in einem Strich zu zeichnen. 88 Varianten gibt es! (vgl.: WIKIPDEIA)
Ganz so viele hinterlässt der Täter im ersten Buch von Volker Backert mit seinem Messer nicht auf der Haut seiner Opfer. Dennoch sorgt er auf den Volksfesten in der fränkischen Region für Angst und Schrecken und mordet sich von der Bergkerwa übers Samba-Festival bis zum Afrika-Fest durch die großen Volksfeste von Würzburg bis Erlangen. Ihm auf der Spur: Charly Hermann, ein Polizist und Alt-Rocker, der als Leiter der „Soko-Franken“ die Ermittler-Hauptrolle in den Werken von Volker Backert spielt.
2010 tauchte der Standesbeamte der Stadt Coburg erstmals in der fränkischen Krimi-Szene auf. Wobei Krimi eigentlich für seine Bücher die falsche Bezeichnung ist. „Viele meiner Kollegen schreiben für meinen Geschmack ein wenig zu brav“, erklärte er in Zeil seinem Publikum. „Ich wollte ganz bewusst ein wenig schneller, härter und auch blutiger schreiben.“ Ein Stil, der nicht nur den Besuchern im Esszimmer, sondern auch Sabine Dittmar gefällt. Die SPD-Bundestagsabgeordnete hatte den Autor unter dem Motto „Politik meets Thriller“ zu einer Lesung in ihren Wahlkreis eingeladen. Entdeckt hat sie den „fränkischen Mankell“, wie er immer wieder mal bezeichnet wird, vor wenigen Monaten. Ein Tipp eines Bekannten öffnete die Tür in die fränkische Thrillerwelt. „Er schreibt sehr dicht und zeichnet seine Personen sehr genau. Ich habe immer ein ganz exaktes Bild vor Augen.“
Gelesen hatte sie bisher neben dem „Haus vom Nikolaus“ auch „Todesfessel“, das zweite im Theatermilieu spielende Buch, in das Volker Backert seine Zuhörer ebenfalls mit sonorer Stimme entführte. Genau wie in die Welt von „Hardrock“, seinem dritten Werk. In dem wird Charly Hermann mit Rockerbanden und der Crystal-Meth-Mafia konfrontiert und ein wenig auch mit seiner eigenen Vergangenheit. Muss er sich doch auf die Suche nach der Tochter einer Ex-Geliebten machen, die womöglich sogar sein Kind sein könnte. Ein echter Pageturner, was auch an der schnellen Sprache liegt, die Volker Backert für seine Thriller wählt. Zeitangaben und kurze Sätze sorgen für Tempo. Und wenn die Spannung am Montagabend zu hoch wurde, dann gab es noch Franco Corleone. Der aus Redwitz bei Lichtenfels stammende Musiker mit schwarzem Hut und Sonnenbrille lieferte mit seiner Gitarre den zu Charly Hermann passenden Soundtrack. Jede Menge Rockklassiker aus den 70er und 80er Jahren.
Ob im Kommissar wohl auch ein wenig Volker Backert steckt. „Nein“, wehrte der Autor ab. „Ich versuche so wenig wie möglich von mir abzuschreiben.“ Beispiel gefällig? „Ich stehe eher auf die Beatles, Charly Hermann ist Stones-Fan.“
Zum Abschluss der spannenden Lesung gab es dann noch eine Weltpremiere! In vier Wochen erscheint Volker Backerts neuestes Buch! Titel: Die „Rhein-Main-Bestie“. In Zeil gab der fränkische Autor erste Einblicke in den Thriller, der in einem ungeheuer aktuellen Milieu angesiedelt ist. Er spielt kurz vor der Bundestagswahl. Zutaten: Ein CSU-Kandidat, der nach einem Hirnschlag bei einem Delegationsbesuch im Strip-Club zwölf Tage vor dem Wahltermin ins Koma fällt, eine SPD-Kandidatin, die sich aufgrund dieses Umstands Hoffnungen auf das Direktmandat macht, obwohl sie mit einer Kindergartenleiterin zusammenlebt, ein Bewerber der AFD auf Aufholjagd und die Rhein-Main-Bestie. Deutschlands gefährlichster Serienkiller, den Charly Hermann einst hinter Gitter gebracht hat, der aber nun, „dank“ eines nicht mehr ganz frischen Kartoffelsalats in der Polizei-Kantine, der für Durchfall bei seinen Begleitern sorgt, aus einem Gefangenentransport fliehen kann und Rache an Charly Hermann schwört.
Klingt spannend? Ist es nach den ersten Eindrücken aus dem "Zeiler Esszimmer" auch! Ende August kann die „Rhein-Main-Bestie“ lesend verschlungen werden. Bis dahin deckten sich die Besucher der Lesung am Büchertisch mit den drei anderen Werken von Volker Backert ein. Auch Sabine Dittmar sicherte sich mit „Hardrock“ eine neue Thriller-Lektüre ganz nach ihrem Geschmack. „Ich bin ja ausgebildete Ärztin“, lacht die Bundestagsabgeordnete. „Da darf es in Büchern gerne auch mal in bisschen blutig zugehen.“
Info's zum Autor: Volker Backert
Fotos: Büro Sabine Dittmar / Marco Heumann / M. Hoffmann