Leben in der ehemaligen Kaserne

Sabine Dittmar in der ehem. Kaserne in Ebern

29. Januar 2017

Im Jahr 2001 donnerte die Nachricht über Ebern herein: Die Bundeswehr zieht ab und der Standort wird geschlossen. Was über Jahrzehnte als Quelle von Arbeitsplätzen und Publikumsmagnet diente, sollte in Zukunft nicht mehr existieren. Für viele unvorstellbar.

Dass sich daraus mal ein florierendes Gewerbegebiet entwickeln sollte, konnte sich damals niemand ausmalen. Doch nun sind alle 44 Gebäude in der ehemaligen Kaserne in Ebern verkauft. „Es gibt heute etwa 170 Beschäftigte im Areal der Kaserne“, erläuterte Jürgen Hennemann, SPD-Bürgermeister der Stadt Ebern, anlässlich des Besuchs von SPD-Bundestagsmitglied Sabine Dittmar aus Bad Kissingen.

Sabine Dittmar war schon zum wiederholten Male in der Eberner Kaserne. Nun durfte sie auch Mike Stumpf kennenlernen, einen der Geschäftsführer der Firma VHW-ANWATEC GmbH. Auf Kälte-, Klima und Lüftungstechnik spezialisiert, ist die Firma schon seit 20 Jahren in Ebern tätig. Im alten Schlüsselgebäude der Bundeswehr haben sie eine neue Heimat gefunden. In Kooperation mit der Raiffeisen-Volksbank Ebern überreichten Christan Senff und Mike Stumpf einen Scheck in Höhe von 2000 Euro an Bürgermeister Hennemann. „Dieses Geld verwenden wir für unser Ferienprogramm und die Ausbildung in der Musikschule Ebern“, sagte Hennemann.

Onlinehandel

Erstaunen erweckte bei den Besuchern Roland Huthansl mit seinem zuckersüßen Angebot. Im Jahr 2013 hat er ein dreistöckiges Gebäude im Bundeswehrgelände erworben und seinen Onlinehandel zuckerpapier24.de dort einquartiert. An 45 000 Kunden in 78 Ländern gehen die süßen Teile aus Ebern. In der zweiten Etage seines Hauses bietet Roland Huthansl Asylbewerbern und Flüchtlingen einen Wohnraum. „Bis zu 32 Leute. Bunt gemischt“, stellt er seine Mitbewohner vor. Es ist ein Unterbringungskonzept, das von den Verantwortlichen zunächst abgelehnt wurde. „Aber gerade weil jemand anderes noch mit im Haus wohnt, geht es gut. Nur so kann Integration funktionieren“, sagte Hennemann, der eine derartige dezentrale Unterkunft sehr befürwortet.

Zu Beginn hatten sich übrigens alle in der ehemaligen Wache der Kaserne getroffen – heute ist das die Gaststätte „Wache Ebern“, die von der Familie Greubel betrieben wird und die für die Gäste an diesem Tag früher öffnete.

Ausführlicher Bericht in der MAINPOST

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