Lieferengpässe bei Medikamenten treffen auch den Gesundheits-Landkreis Bad Kissingen

Bild: pixabay

07. Februar 2020

Engpässe bei Medikamenten gehören für Ärzte, Apotheken und auch Patienten schon zum Alltag, auch im Landkreis Bad Kissingen. Ein Gesetzespaket, das der Deutsche Bundestag verabschieden will, soll Abhilfe schaffen.

Am Donnerstag (13. Februar) TOP 13: Arzneimittelversorgung sicherstellen – Lieferengpässe wirksam bekämpfen (ca. 14.45 Uhr) im Plenum des Deutschen Bundestages / Parlamentsfensehen

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Die Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar (Maßbach, SPD ) ist selbst Ärztin und arbeitet im Ausschuss für Gesundheit daran, auf politischer Ebene eine Lösung zu finden. Sie setzt auf ein Gesetzespaket, das am Donnerstag (13. Februar) im Bundestag verabschiedet werden soll. Dieses soll Verbesserungen und mehr Sicherheit bringen. Sabine Dittmar betont aber, dass die Liefer-Engpässe bei Medikamenten kein deutsches oder europäisches, sondern ein weltweites Problem sind. Die Konzentration auf immer weniger Produktionsstandorte ist ein Grund, aber auch die Tatsache, dass immer mehr Menschen weltweit Zugang zu Medikamenten haben und der Bedarf ständig steigt. Die Bundestagsabgeordnete verspricht sich vom Gesetzespaket spürbare Verbesserungen. Die Meldung von Lieferengpässen sei bislang nur auf freiwilliger Basis erfolgt. Das soll sich für versorgungskritische und versorgungsrelevante Wirkstoffe ändern. Versorgungskritische Medikamente sind beispielsweise solche, die nur von einem Hersteller produziert werden. Pharmakonzerne müssen dem Bundesamt für Arzneimittel künftig regelmäßig entsprechende Daten liefern.

Bei kritischen Medikamenten soll zudem die Lagerhaltung von zwei Wochen verlängert werden, erläutert Sabine Dittmar . Und Krankenkassen sollen, so das Gesetzespaket, künftig verpflichtet sein, dass Patienten ihre benötigte Ersatz-Arznei sofort erhalten, auch wenn diese von einem Hersteller kommt, deren Produkt nicht im jeweiligen Rabattvertrag aufgeführt ist. Ganz wichtig für die Patienten sei dabei, dass die Krankenkassen die eventuellen Mehrkosten für ein Ersatzmedikament und nicht die Patienten tragen müssen, erklärt Sabine Dittmar . "Da bin ich froh, dass wir das erreicht haben". Die Krankenkassen müssten sehen, wie sie ihre Verträge mit den Pharmakonzernen gestalten.

Die Bundestagsabgeordnete berichtet auch, dass beabsichtigt ist, das Thema Arzneimittelsicherheit im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft (ab 1. Juli 2020) auf die Agenda zu setzen. Medikamente müssten wieder stärker in Europa produziert werden. Die Politik müsse dazu den Rahmen vorgeben, erklärt Sabine Dittmar.

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