Mit Schutzanzug im Schweinestall

27. Februar 2017

Massbach

Nach der umstritten "Bauernregel-Kampagne" aus dem Hause der Bundesumweltministerin sahen sich heimische Politiker in einer modernen Schweinemast-Anlage um.

Mit Schutzanzug im Schweinestall

Gut geschützt: Christoph Benckiser (links im blauen Overall) erläuterte seinen Besuchern die Technik der Schweinemastanlage zwischen Rannungen und Maßbach. In der Mitte des Bildes der stellvertretende Landrat Emil Müller, rechts daneben die Bundestagsabgeordneten Dorothee Bär und Sabine Dittmar. Foto: Dieter Britz

Es wirkte fast wie eine Szene in einem hochsterilen OP-Saal oder einer total staubfreien Anlage zur Herstellung von Computer-Chips: Die beiden Bundestagsabgeordneten Dorothee Bär (CSU) und Sabine Dittmar (SPD), der stellvertretende Landrat Emil Müller (CSU), der Maßbacher Bürgermeister Matthias Klement (CSU) und ein gutes Dutzend weiterer Frauen und Männer waren fast alle in weiße Schutz-Overalls, Plastik-Überziehschuhe und Kopfhauben eingehüllt.

Viele Informationen

In der hochmodernen Schweinemast-Anlage der Familie Benckiser zwischen Maßbach und Rannungen bekamen sie jede Menge Informationen über diese Anlage. Später, im Hofgut der Familie in der Maßbacher Ortsmitte, ging es dann mehr um die Probleme der Landwirtschaft im Allgemeinen. Eingeladen zu diesem "Stallgespräch zur aktuellen Diskussion in und über die Landwirtschaft" hatte der Bayerische Bauernverband (BBV) Bad Kissingen zusammen mit Landwirten aus Maßbach. Aktueller Anlass dafür waren vor allem die viel kritisierten "Bauernregeln" aus dem Hause von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD).

Hochmoderne Anlage

Christoph Benckiser stellte die erst ein Jahr alte, hochmoderne Schweinemast-Anlage vor. Sie hat 1476 Mastplätze. 4500 Schweine werden pro Jahr gemästet und dann verkauft. Hier werden zwei bis drei Monate alte Ferkel aus Thüringen von 30 Kilogramm auf etwa 120 Kilogramm Schlachtreife gemästet und dann im Rahmen des "Gutfleischprogramms" an eine Lebensmittelkette verkauft. Dieses Label soll unter anderem Fleischqualität, Hygiene, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz im Stall und beim Mästen garantieren. "Wenn es den Tieren gut geht, dann geht es dem Bauern auch gut" umriss Christoph Benckiser seine Devise.

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Diskussion angeschoben

Man müsse weg vom "schnell, mehr und billig" und vom "wachsen oder weichen" forderte Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar. Die Umweltministerin habe sich inzwischen für Bauernregeln entschuldigt, aber dadurch sei immerhin eine Diskussion angeschoben worden. Nach einem Bericht der Staatsregierung sei das Grundwasser in Bayern durch Nitratbelastung mit am meisten gefährdet. Ursache dafür seien unter anderem die geringen Niederschläge und geologische Gegebenheiten, meinte dazu der BBV-Kreisgeschäftsführer Georg Scheuring. Angesichts der zahlreichen Labels für das Tierwohl regte Dietmar an "ich fände es gut, wenn es nur ein einziges gäbe." Damit fand sie breite Zustimmung.

Den vollständigen Bericht von Dieter Britz finden Sie auch in der MAINPOST

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