Zum Welt-Diabetes-Tag am Montag, 14. November, regt die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar eine Bündelung der Kräfte im Kampf gegen die Volkskrankheit an. Es gebe in Deutschland sehr viele gute Ideen und Initiativen. Wenn es gelingt, sie zusammenzuführen könnte man das vorhandene Wissen noch besser für die Patienten und in der Prävention nutzen.
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Tagtäglich erkranken alleine in Deutschland 1000 Menschen neu an Diabetes – eine erschreckend hohe Zahl. Genau wie die 4,6 Millionen Patienten, bei denen die Krankheit bereits diagnostiziert ist.
„Heutzutage kennt jeder jemanden, der Diabetes hat“,
macht Sabine Dittmar klar, dass Diabetes längst den Rang einer Volkskrankheit erreicht hat.
„Noch mehr Sorge macht mir allerdings die Dunkelziffer“, erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete. Man geht davon aus, dass es deutschlandweit mehr als 1,5 Millionen Menschen gibt, die an Diabetes leiden und nichts davon wissen. „Hier müssen wir ansetzen“, fordert die Gesundheitspolitikerin. Mit dem Präventionsgesetz, das 2015 verabschiedet wurde, sei ein erster wichtiger Schritt getan worden. Weitere müssen aber auf jedem Fall noch folgen.
„Wir müssen alles dafür tun, die Erwachsenen von morgen schon heute zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren“,
begrüßt Sabine Dittmar vor allem den Schwerpunkt in der Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen.
Neben der Prävention beim Nachwuchs müsse man aber auch den Erwachsenen noch deutlicher machen, wie wichtig gesunde Ernährung ist.
„Der Wille, sich bewusster zu ernähren, ist bei vielen da. Aber es hapert oft an der Umsetzung.“
Zu einem klareren Bild könnte zum Beispiel eine Ampel-Kennzeichnung für Lebensmittel beitragen. „Das wäre aus meiner Sicht ein guter Weg, um den Verbraucher besser aufzuklären und ihm die Entscheidung zu erleichtern.“ Viele Verbraucher wüssten doch gar nicht, wie viel Zucker, Fett oder Salz sich in Lebensmitteln verbirgt. Eine Ampel hätte zudem den Vorteil, dass man keinerlei Expertenwissen braucht, um sie zu verstehen. „Rot-gelb-grün – das kann schließlich jeder unterscheiden.“
Eine immer wieder plakativ geforderte so genannte Zuckersteuer auf alle ungesunden Lebensmittel sollte gut überlegt werden. „Ob man damit wirklich erreicht, dass weniger Zucker konsumiert wird, müsste man genau klären.“ Überlegenswert wäre eine Anpassung bei der Mehrwertsteuer.
„Warum zahle ich für Mineralwasser 19 Prozent und für einen Schokoriegel nur sieben? Das ist für mich nur schwer nachvollziehbar.“
Unumgänglich ist für die SPD-Bundestagsabgeordnete eine Bündelung der Kräfte. „Es gibt so viele gute Ideen und Initiativen, die sich in der Prävention und für die Patienten einsetzen“, lobt die Gesundheitspolitikern die Arbeit der oft regional tätigen Organisationen, die ihr Umfeld und ihr Klientel und seine Bedürfnisse genau kennen. „Aber es muss ja nicht jeder das Rad immer wieder neu erfinden“, wünscht sie sich eine bessere Vernetzung der vielfältigen Aktivitäten bis hin zur Einbettung in eine Nationale Diabetes-Strategie. „Dann könnte man noch besser und effizienter zum Wohl der Menschen agieren.“