Berlin
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar begrüßt die Entscheidung, dass es Cannabis künftig unter bestimmten Voraussetzungen auf Rezept geben wird. Damit, so die stellvertretende gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, eröffnen sich neue Therapiemöglichkeiten für schwerkranke Patienten.
„Ich freue mich, dass es nach teils zähen Verhandlungen gelungen ist, die Änderung der betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften im Bundestag zu verabschieden“, erklärt Sabine Dittmar. Mit der Freigabe von Cannabis auf Rezept sei ein wichtiger Schritt gegangen worden.
„Wir stellen wieder einmal die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt unserer Gesundheitspolitik.“
Bild: Cannabis jetzt für medizinische Anwendung auf Rezept freigegeben pixabay
Mit dem am Donnerstag im Bundestag einstimmig gefassten Beschluss wird es zukünftig Cannabis auf Rezept für bestimmte Patientenkreise, die an schweren Erkrankungen leiden, geben. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet.
„Damit holen wir diese Patienten aus der Grauzone heraus und ermöglichen ihnen den medizinisch notwendigen Zugang zu hochwertigem und standardisierten Arzneicannabis“, erklärt die Bundestagsabgeordnete. Besonders wichtig war ihr, dass mit der Entscheidung, die Therapiehoheit der behandelnden Ärzte gestärkt wird.
„Nur ein Arzt kann beurteilen, ob es medizinisch notwendig ist, Cannabis zu verordnen“, sagt die Politikerin, die selbst ausgebildete Ärztin ist.
Die gute therapeutische Wirkung von Medizinalhanf sei unumstritten. Mit der Freigabe auf Rezept könne Schwerkranken effektiv geholfen und ihre Schmerzen gelindert werden.
„Der Beschluss war überfällig. Alles andere hätte die Leidenszeit vieler Patientinnen und Patienten nur unnötig verlängert.“
Neben der Möglichkeit, Cannabis zu verschreiben wurde am Donnerstag im Bundestag auch die Schaffung einer Cannabis-Agentur, die die Versorgung mit einer einwandfreien Arznei gewährleisten soll, auf den Weg gebracht. Produzenten im In- und Ausland werden nach genauen Vorgaben medizinisches Cannabis produzieren. Ein weiterer wichtiger Punkt sind Investitionen in die Forschung.
„Die Wirkung von Cannabis bei verschiedenen Erkrankungen ist noch nicht hinreichend erforscht“, erläutert Sabine Dittmar.
Mit den jetzt verabschiedeten zusätzlichen Forschungsprojekten könne die notwendige Klarheit mittelfristig erzielt werden.
„Medizinisches Cannabis kann bei einigen schweren Krankheiten eine echte Alternative zu Schmerzmitteln, die oft weitreichende Nebenwirkungen haben, werden.“