Notärzte müssen Zulassung kaufen

13. Mai 2013

LKR. BAD KISSINGEN
Neue bürokratische Hürde könnte Ernstfallversorgung auf dem flachen Land gefährden
Rein statistisch braucht jeder Mensch einmal im Leben den Notarzt. Bundesweit werden jährlich 12 Millionen Einsätze gefahren. Fraglich ist jedoch, ob die lückenlose Besetzung des Notarztdienstes in ländlichen Regionen wie dem Landkreis Bad Kissingen künftig aufrechtzuerhalten ist. Denn ab 1. Juli muss zum Beispiel ein Krankenhausmediziner, der Notarzteinsätze machen will, eine „standortbezogene Ermächtigung“ besitzen. Hat er die aber zum Beispiel nur für Bad Kissingen, darf er in Hammelburg nicht mehr aushelfen.
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Jetzt setzt die Teilnahme am Notdienst eine „Zulassung“ oder eine „Ermächtigung“ durch den Zulassungsausschuss voraus. Sie kostet 520 Euro und ist an einen Standort gebunden. Wer auch am Nachbarort aushelfen will, kann eine zweite Ermächtigung beantragen und weitere 520 Euro zahlen. ..........

Weichen neu stellen
„Schwachsinnig“ nennt zum Beispiel Landtagsabgeordnete Sabine Dittmar (SPD) die angestrebte Standort-Zulassung. Die Politikerin verwendet sich seit längerem für eine Verbesserung der Notarzt-Situation in Bayern. Ihrer Ansicht nach muss man bei dem Termin (13. Juni) im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit jetzt „praxisnah eine Lösung herbeiführen“.

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