Die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar (SPD) traf sich mit verschiedenen Vertretern des Diözesanverbandes Würzburg des Bundes der Deutschen Katholiken (BDKJ). Sebastian Dietz, Vorsitzender des BDKJ in Würzburg, seine Stellvertreterin Christina Lömmer und die Vertreter aus dem Landkreis Haßberge, Johannes Lang und Sherry Zipperer diskutierten gemeinsam mit Sabine Dittmar über „Fake News“, Extremismus, das Kinder – und Jugendstärkungsgesetz und das Wahlrecht ab Geburt.
Egal, ob Zeltlager, Gruppenstunden oder politische Jugendbildung – die kirchliche Jugendarbeit besitzt einen hohen Stellenwert im Landkreis Haßberge. Der Bund der Deutschen Katholiken Würzburg umfasst viele Jugendverbände in Unterfranken, wie die Katholische junge Gemeinde (KjG), die Kolpingjugend oder die Pfadfinder.
„Es freut mich außerordentlich zu sehen, dass so viele Jugendliche anpacken und sich ehrenamtlich engagieren“, ließ Sabine Dittmar sichtlich beeindruckt verlauten. Insbesondere der „Meteorit“, die Zeitung des BDKJ, und das aktuelle Projekt um die „Zukunftszeit“, indem sich Kinder und Jugendliche deutschlandweit durch eine Vielzahl von Aktionen für die Integration von Geflüchteten einsetzen und durch konkrete Aktionen jeder Form von Menschenfeindlichkeit entgegentreten, beeindruckte die Ärztin und Gesundheitspolitikerin sehr.
Mit über 100 000 ehrenamtlichen Stunden konnte die eigene Zielmarke von 35 000 Stunden weit übertroffen werden. Kritik äußerten die Jugendvertreter an aktuellen bundespolitischen Themen. Um „Fake News“ effektiv zu bekämpfen müsse es noch einige Nachbesserungen beim Entwurf zum Netzdurchsetzungsgesetz geben. Die Verfolgung von Straftaten im Netz müsse dabei in den Fokus rücken. Die Ärztin stimmte dem zu und sieht ebenfalls große Gefahren. „Gerade mögliche Wahlmanipulationen bereiten mir Kopfschmerzen“, äußerte Sabine Dittmar besorgt.
Darüber hinaus wurde intensiv über das Bundeskinderschutzgesetz diskutiert. Sebastian Dietz forderte Verbesserungen beim Datenschutz, insbesondere was die Einsichtsmöglichkeiten angeht. Aufgrund der bürokratischen und unterschiedlichen Handhabung sähe man noch Unsicherheiten. Einig waren sich alle Beteiligten, dass Kinderrechte in der Verfassung festgeschrieben werden sollten. „Ich setze mich mit voller Überzeugungskraft dafür ein, dass Kinderrechte in Deutschland endlich ins Grundgesetz kommen“, machte Sabine Dittmar klar.
Des Weiteren kam die Forderung nach dem Wahlrecht ab Geburt, das ein generelles Wahlrecht ab 14 Jahren und eine zusätzliche Stimme pro Kind für die Eltern umfasst. Sabine Dittmar lehnt das Vorhaben ab: „Es widerspricht meinem demokratischen Verständnis, weil nicht sicher ist, welcher Elternteil die zusätzliche Stimme erhält“. Gleichzeitig stellte die Ärztin aber heraus: „Wir als SPD fordern das Wahlrecht ab 16 Jahren, wofür wir die politische Bildung aber noch weiter ausbauen müssen, zum Beispiel durch mehr Sozialkundeunterricht“.
Auf die Frage von Christina Lömmer, wie der Bund die Bildungspolitik verbessern könne, forderte Dittmar die Abschaffung des Kooperationsverbots, den Ausbau gebundener Ganztagsschulen und generell mehr Stabilität und Ruhe. „Nach einem ständigen Hü und Hott in der bayerischen Schulpolitik müssen wir die Schulen und besonders die Lehrerinnen und Lehrer jetzt einfach mal in Ruhe ihre Arbeit machen lassen“, forderte Sabine Dittmar.
Abschließend stellte Sabine Dittmar heraus, dass das Ehrenamt das Bindeglied unserer Gesellschaft und somit unverzichtbar sei. „Ohne Ehrenamt läuft nichts“, waren sich schließlich alle Beteiligten einig. Die Politik kann nur unterstützend wirken. „Dafür“, betonte Sabine Dittmar, „werde ich mich mit Leidenschaft einsetzen“.