Mit dem Thema „Organspende“ befasste sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar in der vergangenen Woche beim Frauenfrühstück in der evangelischen Pfarrscheune in Maßbach, zu dem gut 80 Besucherinnen gekommen waren.
„Das Thema Organspende liegt mir sehr am Herzen“,
freute sich Sabine Dittmar über die gute Resonanz, bei der von Ingrid Knieß organisierten Veranstaltung.
„Mit einer Organspende kann man selbst nach seinem eigenen Tod noch Leben retten.“
Gut 80 Frauen waren gekommen, um mit der SPD-Bundestagsabgeordneten ins Gespräch zu kommen.
„Schön, dass so viele die Gelegenheit genutzt haben, mir ihre oft sehr speziellen und persönlichen Fragen zum Thema Organspende zu stellen.“
Zunächst hatte die Politikerin in einem Vortrag über die Möglichkeiten, aber auch über die Probleme von Organspenden berichtet. Sie klärte auf, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit zum Beispiel Herz, Leber oder Niere als Organspende entnommen werden dürfen und stellte den Ablauf einer Transplantation im Fall des festgestellten Hirntods dar.
„Die Wartelisten sind lang“, führte sie aus. Alleine in Deutschland sind mehr als 12 000 Menschen verzeichnet, die eine Spenderniere bräuchten, 186 davon in Würzburg, dem einzigen Transplantationszentrum in Unterfranken. Bei der Leber sind es fast 2500, 30 davon in Würzburg. Die Tendenz ist eher steigend.
„Leider ist in den vergangenen Jahren die Bereitschaft zur Organspende, die sowieso schon auf einem niedrigen Niveau lag, noch einmal deutlich zurückgegangen“, berichtete Sabine Dittmar. Gab es 2010 noch fast 1300 Organspenden, waren es 2015 nur noch 877 – mehr als ein Drittel weniger. Ein Grund für den Einbruch sei, so die SPD-Bundestagsabgeordnete, neben Organsiationsdefiziten in vielen Krankenhäusern, vor allem der so genannte Transplantationsskandal, bei dem in einigen Kliniken Krankenakten oder Wartelisten manipuliert wurden.
„Das hat zu einem erheblichen Vertrauensverlust in der Bevölkerung geführt.“
Inzwischen jedoch gebe es zahlreiche Kontrollmechanismen. Dazu gehören interdisziplinäre Transplantationskonferenzen, die Bestellung von Transplantationsbeauftragten oder das erst vor wenigen Wochen verabschiedete Transplantationsregistergesetz. Es sieht die Einrichtung einer zentralen Transplantationsregisterstelle vor, in der medizinische Daten aller Organspender, Transplantierten oder Spenderorgane in einer standardisierten Form zusammengeführt werden sollen.
„Mit dem neuen Gesetz erreichen wir deutlich mehr Transparenz“,
sagte Sabine Dittmar und hofft, dass die Bereitschaft zur Organspende in Deutschland in Zukunft deutlich ansteigt.
Immerhin stehen mehr als 80 Prozent der Menschen einer Organspende positiv gegenüber. Fast 60 Prozent haben für sich die Entscheidung getroffen, ob sie Organe spenden wollen, oder nicht.
„Aber viele vergessen leider, dass sie ihre Bereitschaft auch dokumentieren müssen.“
Das geht entweder über den Organspende-Ausweis, in dem man auch bestimmen kann, welche Organe entnommen werden dürfen, oder über die Patientenverfügung.
„Nutzen Sie eine dieser Möglichkeiten und helfen Sie Leben zu retten“, appellierte Sabine Dittmar an ihre Zuhörerinnen.
Wichtig sei es, für sich die Entscheidung schon jetzt zu treffen und diese festzuhalten. Damit gebe man den Angehörigen ein Stückweit Sicherheit in einer, ob der Trauer um den Verstorbenen, sowieso schon nicht einfachen Situation.
Die Bundestagsabgeordnete machte dabei auch klar, dass Organspende keine Frage des Alters ist. Auch alte Menschen können zum Beispiel mit ihren Organen anderen alten Menschen helfen.
„Organspende ist ein Thema für alle Generationen, reden Sie in Ihrem Familien darüber und machen Sie mit!“
Bericht und Bilder: Büro Sabine Dittmar