Stillstand in Bayern endlich beenden

24. Februar 2023

Hering und Politik – Klare Worte beim politischen Aschermittwoch in Maßbach

Ein volles Haus gab es in der Theaterstube Maßbach beim politischen Aschermittwoch, zu dem der SPD-Ortsverein nach drei Jahren Coronapause endlich wieder eingeladen hatte. Bei selbstgemachtem Heringssalat mit Pellkartoffeln kam auch die Politik nicht zu kurz. Und es fehlte auch nicht an klaren Worten.

Aschermittwoch  Massbach 2022 02 22
Der Vorsitzende der Maßbacher SPD, Felix Neunhöffer (linkes Bild), freute sich, den SPD-Direktkandidaten im Stimmkreis Bad Kissingen für die Landtagswahl im Oktober, René van Eckert (Bild Mitte), und die heimische Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesgesundheitsminister, Sabine Dittmar (rechtes Bild), begrüßen zu können. Bilder: M.Hoffmann | OV Massbach

Der 35 Jahre alte René van Eckert ging in seiner Rede auf den im ländlichen Raum fehlenden ÖPNV ein. Es sein schon interessant, dass einerseits das Neun-Euro- Ticket von der CSU verteufelt wurde, dann aber bei der Besprechung im Kreistag genau aufgezeigt werden konnte, dass es in der Rhön sehr gut angenommen wurde, wenn auch für touristische Zwecke.

Auch die Bildungspolitik stellte der SPD-Kandidat in den Fokus. Dass in Bayern jedes Jahr aufs Neue Lehrkräfte fehlen, sei ein jahrzehntelang gewachsenes, hausgemachtes Problem falscher Prioritätensetzung, machte der Kreisvorsitzende der SPD Rhön-Grabfeld klar. „Jetzt Lehrer:innen aus dem Ruhestand zu holen oder in anderen Bundesländern abzuwerben, ist definitiv keine Lösung des Problems.“ Vielmehr gehe es darum, den Beruf wieder attraktiver zu machen. Zum Beispiel durch den Abbau der immer mehr Überhand nehmenden Verwaltungsaufgaben.

Viele weitere Themen werden im Wahlkampf angesprochen werden müssen, stellte René van Eckert fest. In Bayern herrsche seit Jahren Stillstand. Den gelte es ab 8. Oktober mit einer neuen Regierung zu beenden.

Sabine Dittmar blickte in Ihren Ausführungen zunächst noch einmal auf die Fassnacht in Franken und speziell auf das Outfit des Ministerpräsidenten zurück. Sie selbst erinnerte es weniger an einen „Stammesältesten“, sondern eher an Charlton Heston in seiner Rolle als Mose in dem Film „Die zehn Gebote“.

Was aus der Sicht der SPD-Bundestagsabgeordneten auch passen würde. „Auch Mose ist mit seinem Volk durch die Wüste geirrt.“ Ähnlich wie der bayerische Ministerpräsident in den vergangenen Jahren. „Söders Politik erinnert mich in vielen Punkten an ein planloses Hin- und Herirren“, fand sie klare Worte.

Als Beispiele nannte sie die Energiewende „die Bayern lange Jahre erfolgreich ausgebremst hat“. Außer umarmter Bäume sei da leider nichts gewesen. Oder die einst angedachte Begrenzung der Amtszeit des Ministerpräsidenten? Ein Plan, der jetzt – Verliebtheit ins Amt und sich selbst lässt grüßen – von ihm wieder ad acta gelegt werden soll.

Markus Söder sei ein Meister des Taktierens. Einer, der immer das sagt, was sein Volk, seiner Meinung nach, gerne hören möchte. Im Moment bestünden die Äußerungen des Ministerpräsidenten vor allem aus Kritik an der Ampel und den Entscheidungen in Berlin. Konstruktiv mitarbeiten? Das sei nicht Markus Söders Ding. Dann schon lieber verbal austeilen.

Für Sabine Dittmar auf jeden Fall der falsche Weg. In unruhigen Zeiten, in denen die Menschen durch den Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden Folgen – Stichwort Energiekrise – Sorgen umtreiben, braucht es ein Mit- statt ein Gegeneinander. „In einer Zeit, in der die Menschen sich sorgen, nicht nur um Frieden und Sicherheit, sondern auch, ob sie ihre Rechnungen noch bezahlen können, in einer Zeit in der die Gesellschaft droht sich zu spalten, in einer Zeit in der die Politik den Menschen Antworten, Halt und Zuversicht geben muss, ist Taktieren und nur an sich und seinen Erfolg zu denken, völlig unangebracht.“

Stattdessen gelte es Entscheidungen zu treffen, die den Menschen helfen. Genau das mache die Koalition in Berlin. Sie stelle sich den Herausforderungen und agiere mit der nötigen ruhigen Hand, „weil es hopplahopp, wie es die CSU glauben machen will, nun einmal nicht geht“.

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