Stromlücke von fünf Gigawatt

26. Februar 2015

Bad Kissingen

Die Bad Kissinger SPD diskutierte über die Probleme mit der geplanten Stromtrasse Südlink.
Eine Diskussion über mögliche Stromtrassen vom Norden Deutschlands nach Bayern stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des SPD-Kreisvorstandes.

Bild: pixabay

Planung (war) von Seehofer gebilligt
Die in der hiesigen Region viel diskutierte und umstrittene Südlink-Trasse sei schon immer in der auch von der CSU und Ministerpräsident Horst Seehofer gebilligten Bundesbedarfsplanung enthalten gewesen, betonte die Kreisvorsitzende Sabine Dittmar, MdB. Die SPD habe von Anfang an Anträge zu den Themen "Abstand von der Wohnbebauung" und "Erdverkabelung" gestellt. "Warum schaut das übrige Deutschland verständnislos nach Bayern?" fragte sie in die Runde und gab auch gleich die Antwort: "Ministerpräsident Seehofer macht eine Kamikaze-Politik, die keiner mehr versteht, auch Frau Aigner nicht". Der Energiedialog von Ilse Aigner sei an sich gut gewesen und habe die vorhergesagte Strom-Lücke von fünf Gigawatt ergeben. Spätestens ab 2025 gebe es ohne Strom aus dem Norden oder neue Gaskraftwerke ganz sicher Lücken in der Stromversorgung für Bayern mit entsprechenden Folgen besonders für die Energie-intensive Industrie. Sabine Dittmar betonte, dass die von der CSU-Regierung geforderten Gaskraftwerke nur zum Ausgleich von Spitzen-Kapazitäten gebaut werden könnten, zumal sie sonst von anderen Bundesländern subventioniert werden müssten, wozu diese aber nicht bereit seien. Besonders umweltfreundlich seien sie auch nicht, da weiterhin Kohlendioxid ausgestoßen werde. Und schließlich seien sie auch von Gaslieferungen aus anderen Ländern abhängig.

Schutz des Biosphärenreservats
Besonderes Augenmerk hat der SPD-Kreisvorstand auf das das Biosphärenreservat. "Ich kann in einer Kernzone keine Masten bauen und die Trasse auch nicht verkabeln" betonte Sabine Dittmar. Die Bevölkerung im Landkreis Bad Kissingen stehe voll hinter dem Schutz des Biosphärenreservates und seiner Kernzone, betonte sie. Man dürfe diese Kernzone keineswegs leichtfertig aufs Spiel setzen. Jürgen Englert, der 2. Bürgermeister von Elfershausen, ergänzte "man darf nicht so leichtfertig mit dem Biospärenreservat umspringen". In seiner Gemeinde seien aus Gründen des geringen Abstandes weder Masten noch eine Erdverkabelung möglich. Er fürchtet allerdings "je weiter die Leute von der geplanten Südlink-Trasse weg wohnen, desto geringer ist Ihr Interesse daran .

Beitrag von Dieter Britz, SPD

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