Im Vorfeld des Tags der Organspende lud der Ausschuss für Gesundheit am 1. Juni 2016 zu einer Expertenanhörung ein. Diskutiert wurde dabei der Gesetzentwurf zur Errichtung eines Transplantationsregister.
Laut Sabine Dittmar, der stellvertretenden gesundheitspolitischen Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, ist dieses Register ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Prozessstrukturen und der Patientensicherheit.
„Über 10.000 Patientinnen und Patienten warten in Deutschland auf ein lebensrettendes Organ, täglich versterben drei Menschen, weil sie dieses nicht erhalten, und die Zahl der Organspender stagniert nach den Transplantationsskandalen in deutschen Krankenhäusern auf einem erschütternd niedrigen Niveau. Das muss sich ändern!“
so das Plädoyer der Gesundheitspolitikerin und Ärztin.
Mit dem Transplantationsregister sollen erstmals die Daten von verstorbenen Organspendern, Organempfängern und Lebendspendern zentral zusammengeführt werden. Dies sei unerlässlich für die Verbesserung der Prozessstrukturen und der Patientensicherheit. Außerdem könnten damit wichtige Parameter für die Qualitätssicherung und die bessere Vergleichbarkeit der einzelnen Transplantationszentren gewonnen werden.
„Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass die Kriterien für die Aufnahme auf die Warteliste für ein Spenderorgan auf eine valide, evidenzbasierte und transparente Datenbasis gestellt werden“.
Dittmar äußert in diesem Zusammenhang die eindringliche Bitte, dass sich ein jeder ganz persönlich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen möge. Schließlich könne man jederzeit in die Situation kommen, selbst oder im familiären Umfeld eine überlebensnotwendige Transplantation zu benötigen.
„Ich appelliere an jeden Einzelnen, einen Organspendeausweis auszufüllen. Egal, ob man sich für oder gegen eine Organspende entscheidet, der Organspendeausweis ist wichtig, um Angehörigen in einer emotional sehr schwierigen Phase die Entscheidung abzunehmen, ob eine Spende erfolgen soll oder nicht.“
Mit dem Transplantationsregister verbindet Dittmar die Hoffnung, dass die Diskussion über die Organspende wieder angeregt wird.
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