Vor Bundestagsdebatte: Darf der Staat auf Organe zugreifen?

27. November 2018

Manche erwarten für diesen Mittwoch gar eine neuerliche "Sternstunde" des Bundestags: Ohne Fraktionszwang wird in einer "Orientierungsdebatte" über die Organspende gesprochen, maximal vier Minuten pro Redebeitrag. Das Thema polarisiert, spaltet Parteien, wirft rechtliche wie ethische Fragen auf. Bei der aktuellen Debatte im Mittelpunkt: Soll jeder Bürger automatisch zum Organspender werden, wenn er nicht zu Lebzeiten widersprochen hat oder es die Angehörigen tun?!

Organspendeausweis

Gesundheitsexpertin Dittmar (SPD): Strukturverbesserung reicht nicht

Dass die Organspendepraxis in Deutschland verbessert werden muss, darin sind sich Befürworter und Gegner einer Widerspruchslösung einig. Letztere fordern, zunächst die Auswirkungen des neuen Strukturgesetzes zur Verbesserung in den Kliniken abzuwarten, bevor man in Selbstbestimmungsrechte der Bürger eingreife. Dagegen meinen Befürworter wie die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Sabine Dittmare/) (Wahlkreis Bad Kissingen): "Wir brauchen beides."

In ihrer Arbeit als praktizierende Ärztin hat sie junge Patienten erlebt, die verzweifelt auf ein Spenderorgan warteten. Und sie kennt den emotionalen Ausnahmezustand von Angehörigen, die Organe freigeben sollen. "Das sind Schocksituationen." Die Widerspruchslösung schaffe Klarheit - durch eine persönliche Entscheidung vor dem Tod.

Kann Schweigen als Zustimmung gelten?

Ein entsprechender interfraktioneller Gruppenantrag ist laut Dittmar in Vorbereitung. Das Prinzip: Jeder Erwachsene wird mit Informationen zur Organspende angeschrieben und zu einer Erklärung aufgefordert. Kommt diese nach einer bestimmten Zeit nicht, gilt er oder sie als möglicher Organspender. Schweigen als Zustimmung? Vor allem hieran scheiden sich die Geister.
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Ausführlicher Bericht in derMAINPOST

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