Sabine Dittmar im Rahmen des Vorlesetags in den Grundschulen in Zeil und Haßfurt zu Besuch
Auch wenn der bundesweite Vorlesetag der „Stiftung Lesen“ offiziell bereits in der vergangenen Woche stattfand, ließ es sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar nicht nehmen, ihn in ihrer sitzungsfreien Woche nachzuholen. In Zeil und Haßfurt las sie aus dem Buch „Fritzi war dabei“.
„Ich bin eine leidenschaftliche Leserin!“ Bücher und das darin Schmökern sind für Sabine Dittmar wichtig. „Nach einem anstrengenden Tag im Parlament oder im Büro kann ich beim Lesen sehr gut entspannen.“ Dabei greift die SPD-Bundestagsabgeordnete gerne zu Krimis oder Thrillern. „Besonders dann, wenn in den Geschichten auch Geschichte erzählt wird.“
Ein Satz, der auch für „Fritzi war dabei“ gilt. In der „Wendewundergeschichte“ wird der Fall der Mauer vor 30 Jahren aus der Sicht einer Viertklässlerin erzählt. Ganz bewusst hat Sabine Dittmar das Buch, das in diesem Jahr auch verfilmt wurde, für den Vorlesetag 2019 ausgewählt und am Donnerstag mit in die vierten Klassen der Grundschulen in Zeil und Haßfurt gebracht. „Es ist wichtig, dass man die Zeit der Wende den Kindern näherbringt.“ Schließlich sei die friedliche Revolution der entscheidende Meilenstein der jüngeren deutschen Geschichte.
Die Politikerin selbst hat den 9. November zu Hause bei sich in Maßbach erlebt. Oder besser gesagt den Morgen des 10. November. „Ich hatte am Abend davor keine Nachrichten gesehen“, erzählt sie den Grundschülern. „Und als wir dann am nächsten Tag ins Dorf gegangen sind, waren da jede Menge Trabis.“ Die Grenzen waren offen. „Ein Wunder, vor allem, weil alles friedlich und ohne jede Gewalt, geschah.“
Wie „Fritzi“ die Nacht des Mauerfalls und auch die Zeit davor in Leipzig erlebt, erzählt Hanna Schott in ihrem Buch. Aufmerksam lauschten die Buben und Mädchen aus den vierten Klassen der beiden Grundschulen am Donnerstagvormittag der Politikerin und erlebten mit, wie „Fritzi“, zusammen mit ihrer Mama und dem kleinen Bruder Hanno, ein Montagsgebet in der Nicolaikirche besucht oder wie es ist, wenn eine Freundin plötzlich nicht mehr da ist, weil sie sich mit ihren Eltern über Ungarn in den Westen aufgemacht hat.
„Eine spannende Geschichte. Gerade weil vieles wirklich so passiert ist“, findet Sabine Dittmar und freut sich, dass die Buben und Mädchen ihre das eine oder andere über die beiden Deutschlands, die es einst gab, berichten konnten. Auch wenn die Wiedervereinigung lange vor ihrer Geburt über die Bühne ging und selbst ihre Eltern oftmals noch kleine Kinder waren, die keine oder kaum eine Erinnerung an die Zeit im Herbst 1989 haben.
„Sie wussten, dass es in Berlin eine Mauer und durch ganz Deutschland eine Grenze gab. Auch, dass die Menschen aus der DDR nicht frei reisen durften und es in der DDR viele Waren einfach nicht gab, war bekannt.“
Schon seit Jahren nimmt die Politikerin gerne und regelmäßig an der Aktion der „Stiftung Lesen“ teil. „Der Vorlesetag ist eine hervorragende Gelegenheit, um bei Kindern und Jugendlichen die Leselust zu wecken.“ Diesmal verbunden mit einer ebenso informativen wie spannenden Geschichtsstunde.
Alles hat Sabine Dittmar ihrem Publikum natürlich nicht verraten. „Was in den Tagen bevor die Grenzen offen waren und Fritzi ihre Oma in München besuchen kann, noch passiert ist, könnt ihr selbst nachlesen.“ Mit diesen Wochen schloss die SPD-Politikerin das Buch mit der „Wendewundergeschichte“. Nicht ohne zu hoffen, dass es der eine oder andere ihrer Zuhörer schon bald daheim wieder aufschlagen wird.
Bilder: Büro Dittmar / Marco Heumann