Wichtiger Meilenstein, aber noch nicht der letzte Schritt!

Büro Dittmar / Michael Frank

16. März 2024

Der Start des Organspende-Registers an diesem Montag ist auch für die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Sabine Dittmar (SPD), ein wichtiger Schritt. Das zentrale elektronische Verzeichnis ermöglicht erstmalig, rechtlich verbindlich zu dokumentieren, ob man bereit ist, nach dem Tod Organe oder Gewebe zu spenden.

„Das Organspende-Register ist ein wichtiger Meilenstein, aber noch nicht der letzte Schritt“, macht Sabine Dittmar klar. Mit dem Startschuss für das elektronische Verzeichnis bestehe erstmals die Chance, online seine Bereitschaft für eine Organ- oder Gewebespende zu hinterlegen.

„Das wird einen Beitrag dazu leisten, dass sich künftig mehr Menschen zu Lebzeiten mit dem Thema beschäftigen und ihre Entscheidung treffen und auch dokumentieren werden.“

Aktuell braucht es zur Registrierung noch einen Personalausweis mit Online-Funktion. Spätestens ab September wird dies auch über die Krankenkassen-App möglich sein. Das Organspende-Register, das vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verwaltet wird, genügt dabei höchsten Anforderungen an die Datensicherheit.

Die gespeicherten Erklärungen selbst sowie alle personenbezogenen Daten sind vor Manipulation oder unberechtigtem Zugriff geschützt.

Die Daten des Organspende-Registers werden sicher auf einem Server in Deutschland gespeichert. Sichere Verfahren zur Authentifizierung gewährleisten, dass nur die erklärende Person selbst und entsprechend berechtigtes Personal im Krankenhaus auf die Erklärung zugreifen können.

Sabine Dittmar selbst, die sich seit vielen Jahren für Organspende einsetzt, hat sich am Montag bereits registriert und hofft auf viele Nachahmer.

„Wir brauchen dringend eine größere Bereitschaft zur Organspende“, macht sie klar. „Noch immer müssen zu viele Menschen zu lange auf ein lebensrettendes Spenderorgan warten.“

Deutschland ist im europaweiten Vergleich der Spenderzahlen weiterhin Schlusslicht. Laut Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) sind im Jahr 2022 etwa 3372 Organe transplantiert worden. Dem gegenüber stehen etwa 8500 Menschen, die auf ein oft lebensrettendes Spenderorgan warten.

„Beschäftigen Sie sich mit dem Thema, das jeden von uns betreffen kann“, appelliert die Gesundheitspolitikerin, die ausgebildete Ärztin ist. „Treffen Sie Ihre Entscheidung und dokumentieren Sie sie im Online-Register.“

Bei einem Eintrag ins elektronische Verzeichnis können Ärzt:innen im Falle eines Falles schnell und zuverlässig feststellen, ob Spendenbereitschaft besteht.

„Das entlastet auch die Angehörigen in diesen gewiss nicht einfachen Stunden.“

Mit Blick auf die aktuellen Zahlen sei aber auch klar, dass das Online-Register nur ein erster Schritt sein dürfe. „Wir müssen das Thema Organspende weiter in die Öffentlichkeit bringen.“ Dafür brauche es dringend mehr Aufklärung und verlässliche Informationen. „Wir müssen es schaffen, den Menschen die Angst vor einer Organspende zu nehmen“ Nur dann könne man die Diskrepanz zwischen gespendeten und benötigten Organen verringern.

Zudem befürwortet die SPD-Abgeordnete auch die Diskussion um einen neuen Anlauf für eine Widerspruchslösung, die in vielen anderen europäischen Ländern Usus ist und sich bewährt hat. „Sie wäre der Königsweg für mehr Spendenbereitschaft!“ Weitere Infos zur Registrierung gibt es unter https://organspende-register.de/

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