Zukunft der Kreisklinik Rhön-Grabfeld

04. Dezember 2014

Bad Neustadt.
Ganz im Zeichen der Überlegungen zur Zukunft der Kreisklinik stand die gemeinsame Sitzung der SPD-Kreistagsfraktion mit dem Kreisvorstand der Sozialdemokraten in Rhön-Grabfeld. Auch die örtliche Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar kam zu dem Treffen, um sich über die aktuelle Lage vor Ort zu informieren und ihrerseits Informationen aus der bundespolitischen Gesundheitspolitik beizusteuern.
auf dem Foto (von links): SPD-Kreisvorsitzender René van Eckert, Kreisrat Thorsten Raschert, Kreisrat Matthias Kihn, Kreisvorstand Johann Giglhuber, Fraktionssprecher Egon Friedel, Kreisrätin Sabine Stührmann, Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar (Bild: SPD)

Fraktionssprecher Egon Friedel erklärte, dass den Kreisrätinnen und Kreisräten bisher nur wenige Einzelheiten über einen möglichen Verkauf bekannt seien, obwohl sie demnächst darüber entscheiden sollen. Welche medizinischen Bereiche erhalten bleiben, ob es einen Neubau geben werde und was mit den kreiseigenen Immobilien passieren würde, all das sei noch ungeklärt. Kreisrätin Sabine Stührmann berichtete von Gesprächen mit der Belegschaft, die große Sorgen um ihre berufliche Zukunft und die Gestaltung ihrer zukünftigen Arbeitsplätze hätten. Kreisrat Thorsten Raschert und der SPD-Kreisvorsitzender René van Eckert äußerten Bedenken, den Bereich der Gesundheitsversorgung aus kommunaler Hand zu geben, auch wenn das aus finanzieller Sicht für den Landkreis sicherlich reizvoll sei. Eine Privatisierung berge immer Risiken - für ältere Menschen mit finanziell uninteressanten Erkrankungen und hohem Pflegebedarf - und sicherlich für die Beschäftigten. Daher wurde von der SPD-Kreistagsfraktion Ende November ein Antrag für die anstehende Kreistagssitzung gestellt, in dem die Ausarbeitung eines Alternativkonzeptes zum Verkauf der Kreisklinik an Rhön gefordert werde. Dabei sollten auch Möglichkeiten eines Weiterbetriebs durch den Landkreis und die Zusammenarbeit mit anderen Häusern der Gesundheitsversorgung im Umkreis beleuchtet werden. Nur so könne eine echte Entscheidung getroffen werden, bei der allein die bestmögliche Versorgung der Bevölkerung im Mittelpunkt stehe.
Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar betonte, dass die Probleme der kommunalen Krankenhäuser in Berlin bekannt seien und das Krankenhausfinanzierungsgesetz derzeit überarbeitet werde. Auch der von der SPD geforderte Umstrukturierungsfonds, der Krankenhäuser bei einer Umstrukturierung vor Ort finanziell unterstützen soll, sei wieder im Gespräch. Sie sprach ebenfalls die Empfehlung aus, sich kommunal zu vernetzen und in Organisationen wie der Klinik-Kompetenz-Bayern für kommunale und gemeinnützige Kliniken eng zusammenzuarbeiten.

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